Die Ausstellung stellt einen Dialog zwischen visueller Kunst, Sprache und Natur dar. Die Kalligramme von Alja Piry treten in einen symbiotischen Austausch mit der rudimentären Rauminstallation von Mateja Kavčič. Die Künstlerinnen beschäftigen sich in ihren Werken mit den unberührten, wilden Landschaften von Sümpfen und Mooren. Im Fokus steht das Wechselspiel von Natur und innerer Erlebniswelt. Die Werke schlagen eine Brücke zwischen dem Sichtbaren und dem Empfindbaren, zwischen der Umgebung und den Nuancen menschlicher Wahrnehmung und Emotion. Natur zeigt sich hier nicht nur als physischer Raum, sondern auch als Sinnbild für die menschliche Psyche – als Verweis auf jene verborgenen Bereiche unseres Selbst, die sich dem direkten Zugriff entziehen.
Mateja Kavčič (* 1970) erlangte 1994 ihren Studienabschluss an der Abteilung für Malerei der Akademie der bildenden Künste in Ljubljana, wo sie sich später noch bei einem Spezialkurs weiterbildete. 2007 erwarb sie eine pädagogisch-andragogische Ausbildung an der Philosophischen Fakultät der Universität Ljubljana. Seit 1995 ist sie freischaffende Künstlerin. Sie arbeitet als visuelle Künstlerin in den Bereichen Malerei, Zeichnung, Graphik, Rauminstallation sowie Land Art und wirkt bei Restaurationsprojekten mit. Außerdem leitet sie Mehrgenerationenworkshops und Kreativworkshops für Kinder. 2023 erhielt sie den Hauptpreis des Majski salon, 2021 den Ivana-Kobilica-Preis und 2011 den Anerkennungspreis des Majski salon. Ihre Werke befinden sich in den Sammlungen wichtiger Galerien in Slowenien und einer Galerie in Indien sowie in zahlreichen Privatsammlungen in Slowenien und im Ausland. Ihre Werke stellt sie seit 1993 bei zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen in zahlreichen Ländern aus, weiterhin nimmt sie an Symposien und Künstlerresidenzprogrammen teil.
Charakteristisch für ihre Kunst sind Bilder und Zeichnungen auf runden Formaten und große Kohlezeichnungen direkt auf den Wänden von Galerien sowie vergängliche Rauminstallationen und experimentelle Projekte performativen Charakters im Freien. Ihre Werke behandeln ökologische Themen und entstehen in langen, sich wiederholenden Prozessen des Umgangs mit in der Natur aufgefundenen Materialien. Sie lebt und schafft in Škofja Loka.
Alja Piry (* 1982) ist eine slowenische bildende Künstlerin, die in Wien lebt und arbeitet. Sie schafft Künstler*innenbücher, Textzeichnungen, fotografische Serien und Videoessays, in denen sie die Potenziale und Grenzen des geschriebenen Wortes in mehrsprachigen Räumen untersucht. Partizipative Projekte und die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Gemeinschaften sind daher ein wesentlicher Bestandteil ihres künstlerischen Prozesses.
In ihrer jüngsten Werkreihe widmet sich Piry den Begriffen existenzieller Widerspruch, Unentwirrbarkeit und Lebendigkeit, indem sie den Blick auf spontane Vegetation in urbanen Landschaften richtet.
Artist-in-Residence-Stipendien in Paris, Budapest, Sierre, Hartheim und Berlin. Sammlungen: Kunstsammlung der Stadt Wien, Österreichische Fotosammlung des Bundes, Artothek des Bundes Belvedere 21, P74 Ljubljana, Hubert Kretschmer Künstlerbücherarchiv.
In Zusammenarbeit mit Sussudio und Galerija Tkalka.