Exil-Literaturpreise (Link) „Schreiben zwischen den Kulturen“ ist ein Wettbewerb zur Förderung der Literatur von AutorInnen, die aus einer anderen Kultur und Erstsprache kommen und in deutscher Sprache schreiben.
Die Preisverleihung und Vorstellung der Anthologie „Preistexte 18“ findet am Samstag, den 10. 11. 2018 um 17 Uhr auf der Buch Wien (Radio Wien Bühne) statt.
Der Exil-Lyrikpreis 2018 dotiert mit Euro 1.500,- und finanziert von der Kulturkommission des 7. bezirks geht an Uroš Prah für „Nostra Silva“.
- Die Jurybegründung:
- „Schauplatz Wald: Hier rauschen keine alten Bäume, hier jaulen die Motorsägen eines international tätigen Holzunternehmens mit Sitz in Österreich, der in großem Stil schützenswerte Wälder in den Karpaten abholzt. Uroš Prah stellt in seinem bemerkenswert-kargen Text – in den er mit uneleganter Eleganz Zitate und Zahlen real existierender Unternehmen und Organisationen einwebt – fragwürdige kapitalistische Praktiken und Korruption an den Pranger und das ganze ohne pädagogischen Pathos. Überhaupt zeigt sich hier Prah als ein Meister des Nicht-Pathos, der Lyrisches im traditionell als anti-lyrisch Wahrgenommenen zum Leben zu erwecken versucht. (Barbara Zwiefelhofer/Katja Gasser)
Uroš Prah (1988, Maribor, Slowenien) ist Lyriker, Redakteur, Übersetzer und Publizist. Bisher erschienen zwei seiner Gedichtbände: Čezse polzeči (CSK 2012), der 2018 auch in Kroatisch erscheinte (Biakova, Zagreb), und Tišima (CSK 2015), der es 2016 auf die Short-Listen der zwei wichtigsten Lyrikpreise Sloweniens schaffte: den Simon Jenko Preis und den Veronika Preis. 2017 erhielt er das Autorenstipendium der Slowenischen Buchagentur. Übersetzungen seiner Texte wurden bisher in Deutschland, Österreich, Kroatien, Serbien, Montenegro, Italien, Rumänien, Argentinien und der Tschechischen Republik veröffentlicht. Er war Mitbegründer und langjähriger Chefredakteur der Literaturzeitschrift IDIOT (2009−2016), Programmleiter des Internationalen Festivals für Literatur in Entwicklung Literodrom (2015−2016) und Mitbegründer des Museums des Wahnsinns, Trate. Seit 2017 lebt er in Wien.
Die Exil Preise werden vom Verein Exil – Edition Exil – Exil, Zentrum für interkulturelle Kunst und Antirassismusarbeit in Kooperation mit dem Verein Kulturzentrum Spittelberg, der Grazer AutorInnenversammlung und den Wiener Wortstätten verliehen und gefördert von MA7/WienKultur, dem Bundeskanzleramt Österreich, dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und dem 7. Bezirk Neubau. Jährlich werden im Rahmen der Exil-Literaturpreise Preisgelder in höhe von 13.000,- Euro in 8 Kategorien vergeben. Derzeit entscheiden jeweils 3 Juryteams (bestehend aus jeweils 3 Mitgliedern), die jedes Jahr neu zusammengesetzt sind, über die Vergabe der Preise.
Foto: Janez Klenovšek, Exil



