Grenzen sind ein künstlicher Eingriff in die natürliche Form der Welt. Aber das Ziehen von Grenzen hält auch kulturelle und nationale Besonderheiten zwischen Menschen fest, die manchmal ein gemeinsames Stück Land teilen. Der internationale Hintergrund der Tänzerinnen, von denen eine aus Kärnten in Österreich und die andere aus Slowenien stammt, ist sicherlich kein Zufall, sondern ein Schlüsselmotiv für die Erforschung der Idee gemeinsamer geografischer Wurzeln, kultureller Überschneidungen und Ähnlichkeiten eines gemeinsamen Raums über nationale Grenzen hinweg. Durch den Tanz werden sie eine persönliche Geschichte ihrer kreativen Reise erzählen und gleichzeitig die (nationalen) kollektiven Elemente enthüllen, die sie unweigerlich beeinflusst haben. Die von elektronischer Live-Musik begleitete Performance HEY, HAY! bringt die Spontaneität der Natur (die an sich keine nationalen Grenzen kennt) in den Raum der ländlichen Ästhetik und nähert sich der Dynamik lokaler Alltagsbewegungen, Rituale, Bräuche und Gewohnheiten. Dem Prinzip des Zyklus der vier Jahreszeiten folgend, wird die Poetik der Folklore die Motive der Idylle, der Arbeit, der Rituale/Transzendenz und des Kampfes für das Gemeinwohl untersuchen. An einer ungewöhnlichen Schnittstelle zwischen dem Ländlichen und dem Künstlerischen kommt es zu einer vielschichtigen Begegnung, bei der der Tanz als Arbeit und die Landschaft als performatives Potenzial erkannt wird.
- Konzept, Choreografie & Performance: Anna Possarnig & Jerca Rožnik Novak
- Musik: Marko Sulz & Martin Unterlechner
- Produktion: Zavod Flota
- Koproduktion: BUNKER- Stara mestna elektrarna
- Partner: SKICA, Kunstraum Nestroyhof, PUC, a-ZONE, CCB
Foto: Hey! Hay! © Niels Pfeiffer