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Slavoj Žižek zählt zu den anerkanntesten und populärsten Philosophen unserer Zeit. In Fortführung der Lehren des französischen Psychoanalytikers Jacques Lacan kreisen Žižeks Theorien meist um gegenwärtige soziologische Problemstellungen und aktuelle Phänomene kultureller Praxis. Seine Analysen popkultureller Produktionen haben ihn zu einem weltweit auch außerhalb universitärer Kreise diskutierten Denker gemacht.
In seiner Sigmund Freud Vorlesung widmet sich Žižek den „Dimensionen menschlicher Selbstsabotage“, die nach Rowan Williams jedem von uns zu eigen sind und als Neigung zu Selbstaufopferung und Selbstzerstörung die Wurzel religiöser Erfahrung ausbilden. „Gehört nun diese Neigung nicht gerade in das Gebiet des Todestriebes, in dem – wie uns Hamlet auf beispielhafte Weise vor Augen führt – Negativität und Trägheit einander auf seltsame Weise überlagern?“, meint Žižek und spannt damit von Shakespeares Tragödie und dem Scheitern ihres melancholischen Helden einen Bogen bis hin zur psychosozialen Funktion des von Freud postulierten Todestriebs und der bis heute brisanten Frage, wie es möglich sei, „nicht nur die Macht zu stürzen, sondern das zu treffen, was über die bloß faktische Macht hinausgeht, um zu verhindern, dass das alte Regime in neuem Gewand wiederkehrt?“. (Zitate: Slavoj Žižek 2015, Übersetzung: Sergej Seitz)
Slavoj Žižek, 1949 in Ljubljana geboren, studierte Philosophie in Ljubljana und Psychoanalyse an der Université Paris VIII. Heute unterrichtet er an der Universität Ljubljana und ist als Gastprofessor an mehreren Universitäten in den USA tätig u.a. an der Columbia University, der Princeton University und New York University. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und vielfach rezipiert. Zuletzt auf Deutsch erschienen: Weniger als nichts: Hegel und der Schatten des dialektischen Materialismus (Übersetzt von Frank Born, Berlin 2014).
In englischer Sprache.